Die Initiative und damit verbundene Werbekampagne der Befürworter zum Ausbau des Frankfurter Flughafens (FRA) haben ein sagenhaftes Logo bekommen. Aus dem Kondensstreifen eines Flugzeuges setzt sich der Schriftzug “Ja zu FRA” zusammen. Genial! Der Kerosinstreifen, eines der stärksten Sinnbilder für Umweltverschmutzung, CO2-Ausstoß und Fluglärm für eine Erweiterungskampagne einzusetzen kann nur einer echt guten Kreativagentur eingefallen sein. Und diese Idee dann auch noch dem Kunden zu verkaufen – Hut ab, wer so was schafft. Ich hoffe, dass diese Marketingspezialisten ihren Auftraggeber nicht nur inhaltlich, sondern auch monetär sauber über den Tisch gezogen haben, denn erst dann macht ja Werbung richtig Spaß, gelle?
Weiterer markenstrategisch schlauer Schachzug: Man macht sich ganz einfach die Symbole der Gegner für sich selbst zu eigen und schon stehen diese visuell mit leeren Händen da. Hoffentlich macht das keine Schule, wenn womöglich bald die Atomindustrie die gesamten Castor-Transporter mit riesigen im dunkeln leuchtenden Radioaktivzeichen verziert und vor Tankstellen eingeölte Robben-Babys neben der Zapfsäule liegen. Da müssten Greenpeace und Co sich wohl bald geschlagen geben, wenn es mehr solch kongenialer Werbefuzzies gäbe.
Danke auch für die Inspiration, so kann sich z.B. die Automobilindustrie ernsthaft überlegen, ob sie nicht stärker auf die Auspuffgase bei ihren Umwelt-Werbespots zoomen sollte und die Rüstungsindustrie könnte Bombenkrater fotografisch grazil inszenieren, um den Absatz der guten Made-in-Germany-Waffen weiter zu pushen. Fast schon Werbe-Award Verdächtig.
Wer sich trotz der tollen Kampagne auch etwas schlauer machen möchte, welche Gegenargumente es zu dem Flughafenausbau gibt, für den geht es hier weiter: > Link FLUGHAFENAUSBAUGEGNER – Die Wählergemeinschaft für Frankfurt