Der Privatsender Pro 7 hat Teile seines Programms dieses Wochenende ins Zeichen von grünen Themen gesetzt. Genannt “green seven”. Am Freitag gab es einen ersten Vorgeschmack im Invotainmentmagazin Galileo. Grundsätzlich begrüße ich es, wenn breite soziale Schichten und Bevölkerungsgruppen mit sonst geringem politischem Interesse auch mit nachhaltigen Themen konfrontiert werden. Wenn dann allerdings in eben jeder Sendung ein “beispielhafter” Deutscher Schreiner von sich gibt, dass es keine Alternativen zur Verwendung von Tropenholz in der Industrie gibt und das FSC-Siegel an sich schon ne tolle Sache ist, dann erfüllt das meine Erwartungen dieses oberflächlichen Halbwahrheiten-Unterhaltungformates. Getoppt wird das dann im nächten Beitrag, wo exostische Lebenmittel aus China für den Speiseplan des Deutschen Harz IV Heimchens empfohlen werden. Inklusive Rezepte zum Nachschlagen auf der Pro 7 Webseite, aber ohne ausgewiesene CO2 Bilanz dieser um den halben Globus geschipperten Nahrungsmittel. Auf dieser “grünen” Pro 7 Seite empfängt einen auch erst mal ein hirnloses Bauernfängerspiel, ebenfalls dazu beitragend, dass sinnlos Energie (die Webseite von Pro 7 läuft auf einem Server, der zwar Öko-Strom hat, aber einer Providers der zu 90% dem Atomriesen RWE gehört…) verschleudert wird. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es einige echt grüne Lichtblicke morgen im Programm zu finden sein werden. Es kann jeder selbst entscheiden, ob und unter welchen Aspekten er zur Einschaltquote beitragen will.