Die Stadt Konstanz setzt ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort: Aus Unternehmersicht wurde vor rund 220 Gästen im Konstanzer Konzil über die Chancen und Möglichkeiten für eine erfolgreiche Zukunft diskutiert.
Dies fand im Rahmen einer Präsentation der aktuellen Unternehmensbefragung und des Fachkräftemonitorings für Konstanz und die Region statt. Eine überdurchschnittlich hohe Rücklaufqoute bei der Befragung der Konstanzer Unternehmen bildete eine solide Grundlage für aussagekräftige Fakten zu den Stärken, Schwächen und Optionen für den Standort momentan und in Zukunft.
Diese Erkenntnisse wurden von namhaften Unternehmern selbst auf dem Podium und im Publikum diskutiert: Bert Klebl (LDC), Johannes Kirmaier (Transco Süd), Marina Seeberger (Fuchs GmbH), Gero Lüben (exorbyte GmbH), Lisa Sophia Friedrich-Schmieder (Kliniken Schmieder KG), Armin Karl (Ingun Prüfmittelbau GmbH) und Oberbürgermeister Uli Burchardt. Auch Interessenvertreter von Handwerkskammer und IHK kamen zu Wort. Professionell, dramaturgisch ausgefeilt und für das Publikum kurzweilig führte Martina Meisenberg als Moderatorin durch die Veranstaltung.
Die Veranstaltung überzeugte die Teilnehmer durch das ungewöhnliche Format und die hohe Qualität der einzelnen Beteiligten. Auch beim anschließenden Apero war die positive Stimmung und Zukunftszuversicht der Teilnehmer in den Einzelgesprächen deutlich zu spüren.
Die Organisatoren des Events Christina Groll von der Wirtschaftsförderung, Eberhardt Baier vom Hauptamt der Stadt Konstanz, sowie Friedhelm Schaal ebenfalls von der Wirtschaftsförderung haben hier eine Messlatte gelegt, die anregt, motiviert und Lust auf weitere positive Wirtschaftssignale macht.
Trotz aller kürzlich zurückliegender – oft auch medial aufgebauschter – vermeintlicher Rückschritte durch den Abgesang einiger weniger größeren Unternehmen wurde mir hier eines wieder ganz klar: Das Jammern und Zähneklappern über insbesondere Wohnungs- und Verkehrssituation ist zwar in Teilen sicherlich berechtigt, aber ganz sicher auf einem sehr hohem Niveau. Uns allen geht es hier wirtschaftlich und privat so was von gut, dass ich hierfür im Duden leider keine adäquate Begrifflichkeit finden konnte.
Mein persönlicher Eindruck wurde auch darin bestärkt, dass auch Zukunft keine großen Wirtschafts-Player – die schnell kommen und noch schneller gehen – für das eigentliche Potential und den wirtschaftlichen Erfolg von Konstanz entscheidend prägend sein werden. Gerade die Heterogenität und dienstleistungsbezogenen Schwerpunkte des hiesigen Unternehmertums zusammen mit den lebensqualitativ herausragenden Umgebungssituationen werden das Geschick der Stadt bestimmen. Zusammen mit den “Hidden Champions”, regionalen und – von mir aus auch mal – globalen Leuchttürmen ist dies das Kapital, auf das die Stadt und Politik setzen muss.
Notwendig ist hierzu eine klare, nachhaltige Profilierung der Stadt Konstanz und eine zielgerichtete Weiterführung und Erweiterung der Idee der ZukunftsWerkStadt. Im Vordergrund stehen nicht Gewinnmaximierung der Unternehmen und ungezügelter Konsum der Bürger, sondern eine unternehmerische und gesellschaftliche Werteorientierung, die eine tragfähige Haltung für kommende Generationen im Einklang mit sozialen und ökologischen Aspekten vereint. Oder, um es mit dem von Dr. Heiner Geißler mitgetragenen Terminus zu umschreiben: “Unsere Zukunft liegt in der Ökosozialen Marktwirtschaft.”